Ein Forschungsteam des Inserm hat gezeigt, dass LED-Licht potenziell toxisch für die Augen ist. Zur Untersuchung wurden Ratten in drei Gruppen aufgeteilt, um die Wirkungen verschiedener Lichtquellen zu vergleichen.
„Das LED-Licht ist potenziell toxisch für die Augen“, sagt das Forschungsteam des Inserm. „Diese Beleuchtung kommt täglich zum Einsatz und könnte die altersbedingte Makuladegeneration aufgrund bestimmter Wellenlängen fördern.“ Zur Untersuchung dieses Problems wurden Ratten in drei Gruppen aufgeteilt, um die Wirkungen verschiedener Lichtarten zu vergleichen – LED, Glühbirne und Kaltkathodenlampe (Leuchtröhre). Die Forscher setzten die Ratten zunächst über 24 Stunden einer hohen Lichtintensität (6000 Lux) aus und konnten beobachten, dass unabhängig von der Lichtquelle ein Entzündungsprozess einsetzte, der den Zelltod (Apoptose) förderte.
War die Lichtintensität geringer als 500 Lux, wie in einer normalen Wohnung, wurde die Netzhaut der Ratten nur durch das LED-Licht beeinträchtigt, jedoch nicht von den anderen Lichtquellen. Die Ursache dieser Schädigungen liegt im blauen Licht begründet, das in LEDs mit gelbem Licht vermischt wird, um weißes Licht zu erzeugen. Sie sind wirtschaftlicher und seit 2005 von der Europäischen Kommission vorgeschrieben. Weitere Forschungen sind also notwendig, um das mögliche Phototoxizitätspotenzial von LED vollständig aufzudecken.
Nach Meinung der EU-Kommission stellen LEDs kein Gesundheitsrisiko dar
In einer vorläufigen Stellungnahme äußerte sich die Europäische Kommission zu potenziell gesundheitsschädigenden Auswirkungen von LEDs. Sie kam zu dem Schluss, dass nach derzeitigem Forschungsstand keine Gefahr von LEDs ausgeht. Jedoch können LEDs den circadianen Rhythmus (Schlaf-Wach-Zyklus) beeinflussen.
Der Effekt optischer Strahlung ist stark von der Wellenlänge des Lichts abhängig, zudem beeinflussen beispielsweise die Lichtintensität, die Dauer der Aussetzung sowie die Gesundheit des Auges die Auswirkungen von LEDs auf den Menschen. Neben diesen Faktoren berücksichtigte das Scientific Committee on Health, Environmental and Emerging Risks (SCHEER) auch Strahldichte und Bestrahlungsstärke, aber konnte in veröffentlichten Studien keinerlei Belege finden, dass LEDs sich schädlich auf den Menschen auswirken. Bisherige Studien fanden auch keinerlei Hinweise auf Langzeitfolgen, was aber auch daran liegt, dass die Technologie noch nicht sehr lange auf dem Markt ist.
Zwar gibt es Studien mit Tieren, in denen sich LEDs negativ auswirken, jedoch können diese nicht auf den Menschen übertragen werden. Die EU-Kommission sieht aber einige Ergebnisse für anfällige Personengruppen wie Kinder oder Senioren als bedenklich an. Zudem führten flackernde LED-Lichter bei einem kleinen Personenkreis auch zu Kopfschmerzen und Migräne. SCHEER merkte aber auch an, dass es keinen technischen Grund für flackernde LEDs gibt.
Das Komitee wies aber auch daraufhin, dass sich der Gebrauch von LED-Displays mit kurzwelligem Licht (bis zu 480 nm) vor dem Zubettgehen auf den circadianen Rhythmus auswirken, in diesem Fall den Schlaf-Wach-Rhythmus. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch nicht klar, ob diese Störungen sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirken.
Quelle: http://www.all-electronics.de/led-licht-koennte-toxisch-sein/