Archiv für den Monat: Februar 2016

Der Nachfolger von LTE – 5G – kommt früher

5G kommt früher als erwartet

Mit Bandbreiten im GBit/s-Bereich und ultraniedrigen Latenzzeiten gilt der LTE-Nachfolger 5G als wichtige Voraussetzung für das vernetzte autonome Fahren und zahlreiche IoT- sowie Industrie-4.0-Anwendungen. Selbst wenn die Standards noch nicht ausformuliert sind, stehen Mobilfunkausrüster wie Nokia schon in den Startlöchern.

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Die Einsatzszenarien für 5G sind so vielfältig wie die Eigenschaften der neuen Mobilfunkgeneration.

Foto: EU-Kommission

„Auch wenn es einige überrascht, wird 5G schneller kommen als erwartet, erklärte Nokia-CEO Rajeev Suri zum Auftakt des Mobile World Congress in Barcelona. Der Chef des finnischen Mobilfunkausrüsters geht davon aus, dass mit der Umstellung der Netze auf 5G-Technologie deutlich früher begonnen wird als wie bislang angenommen 2020. Suri zufolge will sein Unternehmen noch in diesem Jahr mit den Investitionen in 5G-Technologie beginnen. Der Verkauf von Ausrüstung, die auf sich 5G upgraden lasse, könnte bereits 2017 beginnen.

2020 werden wahrscheinlich die 5G-Rollouts im großen Stil beginnen, so Suri, Davor würden Provider aber bereits ab 2017 ihre bestehende LTE-Infrastruktur auf frühe 5G-Anwendungen migrieren können. Volker Held, seines Zeichens Head of Innovation Marketing bei Nokia Networks, bestätigte diese Pläne. Wie sein Titel verrate, befasse sich Nokia bereits mit der Vermarktung. Der vollständige kommerzielle Rollout finde jedoch erst 2020 statt, zumal die Standards voraussichtlich erst 2019 verabschiedet werden würden.

Held zufolge gibt es aber schon eine große Kenntnis darüber, welche Technologien zum Einsatz kommen werden, etwa Massive MiMo und eine Rahmenstruktur mit geringer Latenzzeit. Diese Eigenschaften gelte es nun in Feldversuchen zu verifizieren, außerdem werde man die Zeit nutzen, um die 5G-Technik auf Probleme zu untersuchen und zu härten.

Was leistet 5G?

Für welche Einsatzszenarien sich 5G eignet, zeigt Nokia auf dem MWC in Barcelona in verschiedenen Live-Demos. Eine davon ist eine Art Weiterentwicklung des Testfelds für vernetztes Fahren auf der A9 im Miniaturformat. Es besteht aus einer Strecke für Modellautos in Form einer liegenden Acht, unter dem ein Netz aus Basistationen und Edge-Clouds liegt. Die Autos kommunizieren über diese Infrastruktur miteinander in Quasi-Echtzeit und schaffen es so, unfallfrei und relativ flüssig die Kreuzung überqueren.

In einer Stadion-Demo wiederum zeigt Nokia, wie die Zuschauer einer Sportveranstaltung spannende Szenen als Nahaufnahme über eine Companion-App auf ihrem Smartphone verfolgen könnten. Dies ist im Prinzip zwar heute schon möglich, allerdings verdirbt die deutliche Verzögerung bei der Übertragung der Bilder den Genuss.

Für die mit 5G mögliche Quasi-Echtzeitübertragung gibt es natürlich auch eine Reihe von denkbaren Business-Szenarien, etwa für die Machine-to-Machine-Kommunikation im Bereich industrielle Automatisierung. So präsentiert Nokia auf dem Stand von China Mobile, wie mehrere Roboterarme über einen zentralen Server und einer 5G-Verbindung mit extrem geringer Verzögerung so koordiniert werden, dass sie einen Ball auf einer sich bewegenden Plattform balancieren. Wird der Ball angestoßen, gleichen dies die Roboter in einer konzertierten Aktion aus, so dass der ursprüngliche Kurs beibehalten wird.

Als Verwendungsmöglichkeit für die hohen Bandbreiten sehen die Finnen etwa hochauflösende Virtual-Reality-Szenarien, wie man sie dem Holodeck von Raumschiff Enterprise kennt.

 

Quelle: http://www.cio.de/a/5g-kommt-frueher-als-erwartet,3223907

WLAN über die Wohnzimmerbeleuchtung

WLAN mit LiFi – 200 Gbps

Drahtlose Computernetzwerke mit geringer Reichweite (WLAN) müssen nicht unbedingt nach den Standards der WiFi-Allianz arbeiten. Die französische Firma Oledcomm hat auf dem gerade zu Ende gehenden Mobile World Congress in Barcelona (22-25. Februar 2016) eine Technik gezeigt, wie Smartphones über nur eine LED-Lampe mit dem Internet verbunden werden können – und dies 100fach schneller als nach dem gegenwärtigen WiFi-Standard.

Diese LiFi-Verbindung (LiFi steht für Light Fidelity) erreicht unter Laborbedingungen eine Geschwindigkeit von 200 Gbps, was laut Oledcomm-Gründer Suat Topsu prinzipiell ausreicht, um den Inhalt von 23 DVDs in einer Sekunde zu verschicken (nach unseren Berechnungen entsprechen 200 Gbps „nur“ fünf DVDs).

Die Technologie scheint vor allem in medizinischen Anwendungen sinnvoll, da das Lichtsignal medizinische Geräte und Apparate nicht beeinflussen kann. Aber auch in Museen oder Supermärkten kann LiFi zur lokalen Verteilung von (Produkt-) Informationen zum Einsatz kommen.

 

Quelle: https://www.elektormagazine.de/news/wlan-mit-lifi-200-gbps-uber-die-wohnzimmerbeleuchtung?utm_source=Elektor+Deutschland&utm_campaign=70a3b9bf04-e_zine_163_2_25_2016&utm_medium=email&utm_term=0_7096e266f6-70a3b9bf04-234211677

WiGig = WLAN mit 60GHz

802.11ad steht noch kein Jahr in den Geschichtsbüchern, denn hier handelt es sich um einen kommenden Standard für schnelle Funknetzwerke im 60-GHz-Band. Wer es andersrum besser versteht: Diese Frequenz entspricht einer Wellenlänge von nur 5 mm! Und gerade erst gelang Intel und Qualcomm Atheros die erfolgreiche Demonstration der Interoperabilität ihrer WiGig-Lösungen nach 802.11ad.

Auf der CES 2016 zeigten sich schon erste Spuren von Produkten mit 60-GHz-Technik wie etwa der WiGig-Chipsatz W110 der Startup-Firma Peraso Technologies. TP-Link stellte ihren Multiband-WLAN-Router Talon AD7200 vor, das weltweit erste Gerät auf der Basis von 802.11ad-Lösungen von Qualcomm Atheros. Angeblich soll dieses Monster dieses Frühjahr schon in den amerikanischen Läden stehen.

 

Quelle: https://www.elektormagazine.de/news/wigig-wlan-mit-60ghz?utm_source=Elektor+Deutschland&utm_campaign=0730f0b024-E-zine_2_11_2016&utm_medium=email&utm_term=0_7096e266f6-0730f0b024-234211677&mc_cid=0730f0b024&mc_eid=e3e3200380