Stiftung Pandora aktuell: Prof. Leszczynski erstellt Konferenzbericht über BioEM2014 in Kapstadt, Südafrika.
Aktuelles
Juli 2014
Professor Dariusz Leszczynski hat auf Einladung der Stiftung Pandora an der BioEM2014 in Kapstadt, Südafrika, teilgenommen und über den Verlauf der Konferenz einen Bericht erstellt. Zur Erinnerung: Die staatliche Behörde für Strahlung und nukleare Sicherheit in Finnland (STUK) hat die Forschungsabteilung von Professor Dariusz Leszczynski 2012 geschlossen, weil er nicht bereit war, seine Forschung an den Interessen der Mobilfunkindustrie und der Politik auszurichten. Siehe dazu: http://www.stiftung-pandora.eu/downloads/pandora_doku_beitrag-zu-leszczynski.pdf.
Von den interessanten Themen, die in Leszczynskis Bericht angesprochen werden, sind die folgenden besonders wichtig:
1) Carl Blackman, ehemals in der U.S. Protection Agency (EPA) tätig, Gründungsmitglied der Bioelectromagnetics Society (BEMS) und diesjähriger D’Arsonval-Preisträger, stellte in seinem Vortrag klar, dass elektrosensible Personen in der Tat durch EMF beeinträchtigt werden könnten und dass der endgültige Beweis dafür nur deshalb ausstehe, weil die Forscher, die die negativen Studien geplant hätten, von der Entstehung der elektrischen Hypersensibilität (EHS) keine Ahnung hätten.
2) EMF dürften mehrere noch unbekannte molekulare Ziele in Zellen beeinflussen, die die Stressantwortwege aktivieren, in dem sie die Gen- und Proteinexpression auslösen oder hemmen, um die Zelle zu schützen. Die Stressantwortwege sind wahrscheinlich der ‚Mittler‘ bei der Auslösung biologischer Wirkungen durch EMF. Vergleichsstudien zum Phänomen der Aktivierung der Stresswege könnten helfen den Mechanismus aufzuklären, eine Voraussetzung dafür, dass die biologischen Wirkungen und ihre Folgen verstanden und vorhergesagt werden können.
3) Während die Industrie bei der Bestimmung der Sicherheitsstandards für Tablet-Computer einen Abstand von 20 cm vom Körper berücksichtigt, legen die Menschen, kleine Kinder eingeschlossen, den Computer beim Arbeiten auf den Schoß, gelegentlich sogar stundenlang. Dies bedeutet, dass die Sicherheitsstandards weder beachtet werden, noch ist den Nutzern das Risiko bewusst. Warum werden die Menschen nicht von den zuständigen Strahlenschutzinstitutionen gewarnt?
4) Zwei Studien in der Konferenz zeigten besonders beispielhaft, wie mäßiges Studiendesign Ergebnisse produziert, die zwar keinerlei wissenschaftliche Aussage erlauben, aber trotzdem dazu benutzt werden, die Harmlosigkeit der Mobilfunkstrahlung vorzutäuschen. Warum geben sich Forscher von Rang und Namen für solche Untersuchungen her, mit denen Zeit und Geld vergeudet wird? Wir brauchen dringend bessere Forschung!
5) Der weitaus größte Teil der EMF-Forschung konzentriert sich bisher auf die inneren Organe und die Haut, das größte und am stärksten exponierte Organ, bleibt dagegen weitgehend unbeachtet. Studien zur Frage der Wirkung der Mobilfunkstrahlung auf die Haut sind dringend erforderlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit könnten solche Studien maßgeblich dazu beitragen, das Phänomen der elektrischen Hypersensibilität(EHS) besser zu verstehen.
6) BEMS und EBEA haben sich endlich entschlossen, dem Thema „Wirkung von EMF auf die Fauna“ in einer Plenarsitzung den ihm gebührenden Platz zuzuweisen. Das Thema betrifft nicht nur die Tierwelt, sondern auch das Wohlergehen der Menschheit. Wenn das Leben von Insekten und Vögeln bedroht wird, ist die Bestäubung der Feldfrüchte gefährdet und früher oder später wäre die Folge eine Verknappung der Nahrungsmittel für die Bevölkerung.
7) Die automatische Anwendung von statistischen Korrekturmethoden können bei der Untersuchung biologischer Wirkungen schwacher Stimulanzien wie von EMF unterhalb der Grenzwerte zu der falschen Annahme führen, dass diese keine Wirkung verursachen. Die Analyse einer wichtigen Arbeit zeigt ganz klar, dass die Wissenschaft mit einem großen Problem konfrontiert ist, dem bei der EMF-Forschung besondere Bedeutung zukommt.
8) Die Geschichte der EMF-Forschung zeigt, dass in diesem Forschungsgebiet Interessenskonflikte nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt; eine offene Diskussion in einer gemeinsamen Konferenz von BEMS und EBEA ist neu und vielversprechend. Der Ruf der beiden wissenschaftlichen Gesellschaften steht auf dem Spiel, wenn sie nicht endlich lernen, mit diesem Thema offen und ehrlich umzugehen
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