LTE ist Schnee von gestern

Der 5G-Standard kommt mit großen Schritten

E-Plus hat als letzter deutscher Netzanbieter LTE eingeführt. Hinter dem Vorhang arbeiten EU und die Industrie aber schon längst an noch schnellerer Datenübertragung im Mobilfunknetz.

LTE ist aktuell noch in aller Munde. Im Hintergrund plant und fördert die EU-Kommission aber schon die Mobilfunkübertragung der fünften Generation. Wie Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Kommission, im Rahmen des MWC bekanntgab, will die EU in Zusammenarbeit mit der Industrie möglichst schnell einen Standard festlegen. Zu diesem Zweck investiert die paneuropäische Politik 700 Millionen Euro in die Forschung. »Und die Telekommunikationsindustrie antwortet: Drei Milliarden Euro für technische Innovationen sind das Fünffache der unsrigen«, erklärt Kroes. »Eine Win-Win- Situation für jeden.« Kroes plant eine globale Festlegung auf einen 5G-Standard bis Ende 2015.

»Natürlich arbeiten wir nicht als einzige an 5G«, sagt Kroes. »Glücklicherweise!« Aktuell soll auch Südkorea etwa eine Milliarde Euro in den neuen Standard investieren und wie die Vizepräsidentin der EU-Kommission erklärt, könne man viel durch globale Zusammenarbeit erreichen: »Wir müssen 5G allgegenwärtig und vollständig kompatibel machen, damit es für jeden und überall funktioniert.«

Neben den Europäern arbeiten auch asiatische Unternehmen emsig an der Entwicklung der mobilen Datenübertragung der nächsten Generation. Schon Mitte des vergangenen Jahres führte Samsung Tests durch und konnte Daten erstmals mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit übertragen. Aber auch Huawei hat bekanntgegeben, dass derzeit schon mehrere hundert Techniker an einem Übertragungsstandard mit einer Geschwindigkeit von zehn GBit/s arbeiten. Der chinesische Hersteller plant einen Rollout der neuen Technologie bis 2020.

Der 5G-Standard könnte nicht nur kabelgebundene Verbindungen obsolet, sondern auch das Internet der Dinge tatsächlich möglich machen. Allerdings hat die Verbreitung von LTE aufgezeigt, dass technische Innovation nicht gleich mit flächendeckender Verfügbarkeit einhergeht.

Quelle: crn.de