WHO: Mobiltelefone „möglicherweise krebserregend“

Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet Mobilfunk als „möglicherweise krebserregend“.
Die Industrie ist etwas anderer Meinung …

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat hochfrequente elektromagnetische Feldern, wie sie beim Mobilfunk zum Einsatz kommen, als „möglicherweise krebserregend für den Menschen (Gruppe 2B)“ eingestuft. Ein erhöhtes Risiko bestehe für Gliome (Hirntumore).

31 Wissenschaftler aus 14 Ländern haben im Mai eine Woche lang in einer Arbeitsgruppe die vorhandene wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema ausgewertet. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass die vorliegenden Untersuchungen einen „begrenzten Nachweis“ für Hirntumore (Gliome und Akustikusneurinome) bei Benutzern von Mobiltelefonen lieferten, jedoch „nicht ausreichend“ seien, um Schlussfolgerungen für andere Krebsarten zu ziehen.

Laut Dr. Jonathan Samet, der Leiter der Arbeitsgruppe, bedeutet das Ergebnis, dass ein gewisses Risiko bestehen könne und dass es daher nötig sei, den Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und
Krebsrisiko sorgfältig zu beobachten.

Reaktionen der Industrie

Die CTIA, der Branchenverband der Mobiltelefonhersteller, merkt dazu unter anderem an: „Die IARC führt zahlreiche Untersuchungen durch und hat in der Vergangenheit dieselbe Bewertung beispielsweise an eingelegtes Gemüse und an Kaffee vergeben. Diese IARC-Einstufung bedeutet nicht, dass Handys Krebs verursachen.“

Weiter weist die CTIA darauf hin, dass die Federal Communications Commission der USA zu der
Schlussfolgerung gekommen sei, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gäbe, dass die
Verwendung von Mobiltelefonen zu Krebs führen könne. Darüber hinaus habe die Food and Drug Administration der USA dargelegt, dass die große Mehrzahl der wissenschaftlichen Hinweise Mobiltelefone nicht mit Gesundheitsproblemen gleich welcher Art in Verbindung gebracht hätten.

Quellen:
• International Agency for Research on Cancer
• CTIA